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Jan
Die Rechenschwäche wird auch als Dyskalkulie bezeichnet.
Sie äußert sich durch folgende Anzeichen:
- Zahlensemantik: Rechenoperationen und basale Konzepte werden nicht verstanden (z. B. mehr/weniger), Mengengrößen unzureichend erfasst, und die Fähigkeit des Schätzens von Mengen und Rechenergebnissen ist beeinträchtigt
- sprachliche Zahlenverarbeitung (Zahlwortsequenz, Speichern von Faktenwissen) ist eingeschränkt
- der Erwerb des arabischen Stellenwertsystems, seiner syntaktischen Regeln und der abgeleiteten Rechenoperationen gelingt nicht
- Zahlenübertragung aus einer Kodierung in eine andere fällt schwer (von der arabischen Ziffer in die Wortform und umgekehrt)
Im Rahmen therapeutischer Maßnahmen bilden Trainingsmaßnahmen zum Erwerb eines Zahlbegriffs, zum Verständnis der Rechenoperationen und zur Automatisierung der arithmetischen Grundbeziehungen die Grundlage. Neben diesem Ansatz sind psychotherapeutische Elemente zur Verbesserung der Leistungsmotivation und zum Abbau emotionaler Störungen notwendig. Entsprechend haben verhaltenstherapeutische Elemente zum Aufbau von Lernprozessen und zum Abbau von unangemessenem Verhalten Einzug in die Behandlung gefunden. Derartige Behandlungsmaßnahmen müssen durch regelmäßige Elternarbeit begleitet werden.
Foto v.o.n.u.: S. Hofschlaeger / pixelio.de